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Eine Frau steht in einem weißen langen Kleid draußen in der Nacht. Um sie herum sind viele Lichter mit Lichtstreifen zu sehen.

Fototipps

Kleine Kunstgriffe, große Wirkung für Ihre Fotos

Etwas Speichel, Filzstifte oder ein Taschenspiegel: Fotografin Marta Urbanelis verrät Ihnen ihre sieben Geheimnisse für faszinierende Fotoeffekte.

Von Marta Urbanelis

Fotografie ist ein teures Hobby? Nicht unbedingt: Mit kleinen Hilfsmitteln und etwas Kreativität erzeugst du auch ohne großes Budget Fotos voller Magie. Mit diesen sieben simplen wie genialen Tipps kreierst du teils surreale Effekte mit der Kamera, die deine Bilder künstlerisch aufwerten.

Auf die Fotos, fertig - los!

Grundsätzlich gilt: Schütze dein Objektiv

Wenn du ein hochwertiges Objektiv auf deiner Kamera hast, nutze am Besten einen UV-Filter, den du zum Reinigen einfach abschrauben kannst – so bleibt deine Linse geschützt. Und wie sieht es mit der Handykameralinse selbst aus? Seien wir mal ehrlich: Die ist ohnehin meist nicht ganz sauber und kann einiges ab.

1. Tipp: „Butter" bei die Linse

Eine blonde Frau steht in der Natur und schaut nach unten links. Dabei streicht sie mit ihrer linken Hand ihr Haar aus dem Gesicht. Im Hintergrund scheint Sonnenlicht durch die Bäume.

Fotografieren wie geschmiert

Eine feuchte, schmierige oder nasse Linse sorgt für spannende Effekte. Dafür musst du nicht einmal Hilfsmittel kaufen. Nutze einfach Flüssigkeiten, die du schon dabei hast: Ein wenig Wasser, Handcreme oder Regen – all das eignet sich hervorragend.

Eine blonde Frau steht in der Natur und schaut nach unten links. Dabei fasst sie sich mit ihrer recht Hand über den Kopf. Im Hintergrund sind Bäume und Sonnenlicht zu sehen.

Spezieller: Ein bisschen Spucke

Verschiedene Flüssigkeiten in unterschiedlichen Mengen erzeugen unterschiedlichste Effekte, probiere es selber einmal aus.

2. Aus der Puste

Eine blonde Frau mit einem gelben Mantel steht im Wald. Von hinten scheinen Sonnenstrahlen durch die Bäume auf sie.

Mystik durch Nebel

Nebel auf Fotos ist ein schönes Element - er erzeugt etwas Mystisches und Geheimnisvolles. Doch leider muss man dafür in der Regel sehr früh aufstehen oder eine Nebelmaschine dabei haben. Der gleiche Effekt lässt sich aber auch mit der Lunge erzeugen. Dafür hauchst du einfach ordentlich das Objektiv an.

Eine blonde Frau mit einem gelben Mantel steht im Wald. Von hinten scheinen Sonnenstrahlen durch die Bäume auf sie. Insgesamt ist die Umgebung und das Licht verschwommen.

Nebel im Gegenlicht fotografieren

Die besten Ergebnisse gelingen, wenn du mit dem künstlichen Nebel auf der Linse ins Gegenlicht fotografierst – so, dass die Sonne auf die Linse scheint.

3. Spieglein, Spieglein ...

Eine blonde Frau steht im Mittelpunkt des Bildes, schaut nach unten und streicht mit ihrer linken Hand ihr Haar aus dem Gesicht. Im Hintergrund ist ein Wald zu sehen. In der unteren Hälfte ist der Wald gespiegelt zu sehen.

Vielfältige Spiegelung

Mit einem kleinen Taschenspiegel lassen sich besonders vielfältige Ergebnisse erzielen: Je nach Winkel kannst du ganz verschiedene Dinge – von deinem Modell bis hin zur Umgebung – in der Spiegelung sehen und mit der Kamera festhalten.

Eine Frau mit schwarzer Kleidung und Hut schaut nach unten links. Um sie herum sind nur Wolken zu sehen. Die untere Bildhälfte ist verschwommen gespiegelt.

Handy als Alternative

Wenn ich keinen Spiegel parat habe, nutze ich mein Handydisplay. Das Spiegelbild darauf wird ein wenig unschärfer und dunkler – aber auch das kann ein toller Effekt sein. Auf Wunsch lässt sich der Helligkeitsunterschied (Kontrast) später noch bei der Fotobearbeitung anpassen.

Eine gezeichnete Kamera steht im Mittelpunkt des Bildes. Rechts daneben sind zwei gezeichnete Bilder zu sehen. Links neben der Kamera wird auf einen Spiegel verwiesen.

So wird's gemacht:

Halte den Spiegel möglichst waagerecht unter die Linse deiner Kamera. So spiegelst du den oberen Bereich des Motivs im Sucher.

4. Herr:in der Ringe

Eine blonde Frau steht in der Natur und schaut nach rechts. Der Hintergrund hat goldene Lichteffekte.

Fotos durch ein Kupferröhrchen

Den nächsten Kunstgriff, den „ring of fire", hat sich der Fotograf Sam Hurd ausgedacht: Er fotografiert gern durch ein Kupferröhrchen.

Eine blonde Frau steht draußen im Profil zur Kamera, hebt ihre Hände und wirft ihre Haare leicht nach hinten. Der Hintergrund hat goldene Lichteffekte.

Jedes glänzende Metall ist nutzbar

Ich habe für meine Aufnahmen ein Gewinde aus einer Lampe genutzt. Was genauso gut funktioniert, ist beispielsweise ein (Ehe-)Ring.

Die Grafik zeigt eine Kamera. Eine Hand hält einen Ring vor die Linse.

So wird's gemacht:

Halte das Kupferröhrchen Richtung Sonne (also ins Gegenlicht) direkt vor die Linse und bewege es, damit du die Spiegelung der Strahlen siehst. Wichtig: Halte zuerst den Autofokus auf deinem Modell, damit das Kupferröhrchen auf dem Foto unscharf und unsichtbar ist.

5. Bunte Linse

Eine blonde Frau steht in der Natur und schaut in die Kamera. Im Hintergrund sind Bäume zu sehen.

Mit Filzstiften malen

Für den nächsten Effekt schnappst du dir einfach ein paar bunte Filzstifte und einen günstigen UV-Filter. Wer den Filter nicht bemalen möchte, verwendet eine alte Scheibe, etwa aus einem Bilderrahmen.

Das Bild ist diagonal geteilt in einen rötlichen und einen bläulichen Filter. Auf dem Bild steht eine blonde Frau in der Natur und schaut in die Kamera. Im Hintergrund sind Bäume zu sehen.

Bunte, blurry Stimmung

Durch die etwas ölige Farbschicht ergibt sich zusätzlich zum Farbeffekt gleichzeitig auch ein stimmungsvoll verschwommener Effekt, den wir Fotografen auch "moody und blurry" nennen.

Auf dem Bild sind ein roter und ein blauer Stift zu sehen. Daneben liegt eine Linse, die in der oberen Hälfte rot und in der unteren Hälfte blau angemalt ist.

So wird's gemacht:

Bemale den UV-Filter nach Belieben mit abwaschbaren Filzstiften. Schon zwei unterschiedliche Farben erzeugen einen außergewöhnlichen Effekt.

6. Surreale Momente

Eine blonde Frau in gelbem Mantel steht in der Natur und schaut nach unten. Mit ihrer Hand streicht sie sich ihre Haare aus dem Gesicht.

Lichtbrechungen erzeugen

Mein teuerstes Hilfsmittel für ein effektvolles Bild ist ein Prisma. Es gibt aber auch Alternativen: Ein Glaskristall (beispielsweise als Kettenanhänger) funktioniert ebenfalls.

Eine blonde Frau in gelbem Mantel steht in der Natur und schaut nach unten. Mit ihrer Hand streicht sie sich ihre Haare aus dem Gesicht. Der Hintergrund ist durch Lichteffekte verschwommen.

Verschiedene Winkel ausprobieren

Durch das Prisma bricht das Licht, was sehr faszinierend aussieht. Suche nach spannenden Winkeln, in denen die Lichtbrechungen beispielsweise einen Regenbogen oder einen verschwommenen surrealen Effekt erzeugen.

Eine gezeichnete Kamera ist zu sehen. Eine gezeichnete Hand hält ein Prisma vor die Linse.

So wird's gemacht:

Halte das Prisma vor die Linse und bewege es langsam. Positioniere es am besten vor der Stelle des Motivs, die du verändern möchtest.

7. Mache „Randale"

Eine Frau in einem weißen langen Kleid steht draußen in der Nacht. Um sie herum sind viele Lichter sowie im Hintergrund ein beleuchteter Pavillon zu sehen.

Kratzer auf der Linse

Dieser Tipp ist etwas herausfordernd für alle Fotoequipment-Liebhaber:innen, denn bei diesem Effekt beschädigst du die Linse unwiderruflich. Ich rate daher, für diesen Zweck zu einem günstigen oder bereits beschädigten Modell zu greifen.

Eine Frau in einem weißen langen Kleid steht draußen in der Nacht. Um sie herum sind viele Lichtstreifen sowie im Hintergrund ein beleuchteter Pavillon zu sehen.

Besondere Lichteffekte

Deine Fotos bekommen durch Kratzer auf der Linse einen cinematografischen Look, da alle Lichter weicher und mit einem wunderschönen Streifeneffekt versehen werden.

Auf dem Bild ist links eine Linse und rechts daneben ein Stück Schleifpapier zu sehen.

So wird's gemacht:

Falls du es wagen willst, nimm Schleifpapier und zerkratze damit die Linse. Wichtig: Bearbeite sie nur in eine Richtung, sonst geht der Effekt verloren.

Und, habe ich dich vielleicht neugierig gemacht? Viel Spaß beim Ausprobieren wünscht in jedem Fall

deine Marta Urbanelis

Ein fotografischer Freigeist: Marta Urbanelis

Tipps vom Profi: Lassen Sie sich von der Raffinesse der Fotografin inspirieren